Bericht zur Spielwoche 04.-10.09.2017
1. Mannschaft
TV Haibach 1 - SG Ettlingen 1 - 5876:5756
>> Haibacher können mit starkem Auftritt beim Saisonauftakt den Ettlingern die Punkte abtrotzen - Defizite in die Vollen und Fehlwürfe sowie Probleme auf Plattenbahnen sorgen für die erste Saisonniederlage <<
Der Saisonauftakt ist immer ein Spiel, das man mit vielen Fragzeichen bestreitet, denn erst dort zeigt sich, ob die eigene Vorbereitung sowie die Vorbereitung mit der Mannschaft so gut waren, dass man auf den Punkt topfit aus den Startlöchern kommt. Der Spielplan der 1. Bundesliga Männer hatte uns in diesem Jahr den starken Aufsteiger TV Haibach als Auftaktspiel bestimmt. Nach Lektüre des letztjährigen Saisonverlaufs der Haibacher wurde schnell klar, dass die Gastgeber im letzten Jahr auf den eigenen Bahnen kein Spiel verloren hatte und daher das Auftaktspiel keinesfalls auf die leichte Schulter genommen werden durfte. Da uns aber unser Neuzugang Stephan Petrowitsch zur Verfügung stand, fuhren wir guten Mutes ins ca. 180 Kilometer entfernte Haibach, wo wir uns durchaus Siegchancen ausrechneten, lag doch der letztjährige Heimschnitt der Haibacher im machbaren Rahmen.
Auf Ettlinger Seite eröffneten Gerd Wolfring und Jörg Schneidereit das Spiel, die Gastgeber stellten Neuzugang Nico Bittenbring und Steffen Matheis dagegen. Schon nach den ersten gespielten Kugeln wurde deutlich, dass die Hausherren mit druckvollem Spiel und wuchtigen Würfen uns gleich mächtig unter Druck setzen wollten. Das Konzept ging zunächst auf, denn unsere Spieler, die am Anfang noch mit den Bahnen und dem Fall haderten, konnten sich im Spielverlauf mehr und mehr auf die ungeliebten Plattenbahnen einstellen und in der zweiten Halbzeit sich dann der Angriffe der Gastgeber erwehren. Allerdings brannte gerade der Haibacher Neuzugang Nico Bittenbring ein wahres Feuerwerk ab und spielte mit 297 Kegel auf der zweiten Bahn ein in dieser Höhe nicht erwartetes Ergebnis, was uns zur Halbzeit einen Rückstand von 53 Kegel einbrachte. Auf den zweiten hundert Wurf kamen wir deutlich besser ins Spiel und konnten drei Kegel gutmachen, so dass nach dem Startpaar ein nicht erwartetes Minus von 50 Kegel zu Buche stand. Gerd Wolfring musste sich trotz guter 973 Kegel seinem direkten Kontrahenten Nico Bittenbring mit starken 1044 Kegel und neuer persönlicher Bestleistung geschlagen geben. Jörg Schneidereit zog mit starkem Schlussspurt und insgesamt 955 Kegel noch an seinem Nebenmann Steffen Matheis mit 934 Kegel vorbei und sorgte dafür, dass der Rückstand nicht gleich schon zu Beginn dreistellig wurde.
Im Mittelpaar gingen Stephan Petrowitsch und Andreas Wolf auf die Bahnen, mit dem Willen, das Spiel zu drehen. Allerdings hatten die Haibacher mit Thomas Haas und Markus Brunner noch zwei heiße Eisen im Feuer. Aber auch hier wurde gleich deutlich, dass die Haibacher mit ihrem druckvolleren Wurf mehr nachfallende Kegel bekamen als unsere Spieler, die auf den Plattenbahnen nicht so stark spielen konnten. Der nominell beste Spieler der Haibacher, Markus Brunner, zeigte gleich sein Können und wechselte zur Halbzeit mit 529 Kegel. Unser Spieler Andreas Wolf signalisierte zur Halbzeit, dass er mit 442 Kegel ausgewechselt werden wollte, denn er hatte Schwierigkeiten, sich auf die Plattenbahnen einzustellen. Für ihn kam Kapitän Thomas Speck ins Spiel, der die zweite Halbzeit spielen sollte. Stephan Petrowitsch spielte, wie erwartet, stark auf und wechselte mit 510 Kegel zur Halbzeit und konnte seinen Nebenmann Thomas Haas mit 459 Kegel deutlich in Schach halten. Trotzdem kamen weitere 36 Kegel zum Rückstand hinzu, der damit auf 86 Kegel anwuchs. Nun musste die Offensive unserer Spieler kommen, sonst wäre das Spiel frühzeitig verloren, denn einen dreistelligen Vorsprung würden sich die Haibacher sicher nicht mehr nehmen lassen. Kapitän Thomas Speck fand sofort in sein Spiel und zeigte mit 510 Kegel sein Können, musste aber neidlos anerkennen, dass sein Nebenmann Markus Brunner mit 540 Kegel weit davonzog und so sein Spiel mit starken 1069 Kegel beendete. Die Kombination Andreas Wolf / Thomas Speck gab somit mit 952 Kegel schon alleine 117 Kegel ab. Einzig Stephan Petrowitsch, der seinen Einstand mit dem Top-Ergebnis von 1019 Kegel feierte, war es noch zu verdanken, dass wir noch im Spiel blieben, denn die Kombination Thomas Haas / Marius Peter mit insgesamt 937 Kegel stellte kein Hindernis für so einen Top-Spieler wie Stephan Petrowitsch dar. Zum Ende des Mittelpaares lagen wir also 85 Kegel zurück, was noch nicht unbedingt aussichtslos schien, aber doch schon eine größere Aufgabe für das Schlusspaar war.
Das Ettlinger Schlusspaar mit Rainer Grüneberg und Dieter Ockert hatte nun die undankbare Aufgabe, den Rückstand noch in einen Sieg umzuwandeln, allerdings standen auf den jeweiligen Nachbarbahnen mit Marco Matheis und Steffen Elbert zwei hochmotivierte Spieler der Gastgeber bereit. Von Anfang an hielten die Gastgeber die Fäden in der Hand und spielten druckvoll auf, dem wir kaum etwas entgegenzusetzen hatten. Kugel zu Kugel schwanden die Hoffnungen auf einen Sieg und man hatte Mühe, die Niederlage in Grenzen zu halten. Marco Matheis mit 521 Kegel und Steffen Elbert mit 469 Kegel, das waren die Ergebnisse der Haibacher Heimspieler, auf unserer Seite nur durchaus biedere Hausmannskost, Dieter Ockert mit 456 Kegel und Rainer Grüneberg mit 479 Kegel konnten ein Anwachsen des Rückstands auf 140 Kegel nicht mehr verhindern. Damit war das Spiel für uns nicht mehr zu gewinnen und deshalb entschlossen wir uns, Rainer Grüneberg nach der dritten Bahn gegen Newcomer David Rein auszuwechseln, damit er Bundesligaerfahrung sammeln konnte. Mit 237 Kegel machte er seine Sache mehr wie gut, wenn man bedenkt, dass er erst seit gut 4 Jahren überhaupt kegelt. Auch die Gastgeber nahmen Steffen Elbert aus dem Spiel und setzten dafür Armin Reis ein, der mit 242 Kegel auch gut aufspielte. Die Kombination Grüneberg / Rein blieb auf unserer Seite mit 929 Kegel noch im Rahmen des Möglichen, musste aber gegen Marco Matheis mit 948 Kegel noch Federn lassen. Routinier Dieter Ockert, der mehr mit den Bahnen haderte, als sich auf sein Spiel zu konzentrieren, blieb mit 928 Kegel am Ende deutlich unter seinen sonstigen Möglichkeiten. Die Paarung Steffen Elbert / Armin Reis zog mit 944 Kegel noch vorbei und machte damit nochmals Kegel für die Heimmannschaft gut.
Am Ende stand eine für alle enttäuschende Niederlage mit 5756 Kegel zu 5876 Kegel zu Buche und wenn die Haibacher ihr hohes Niveau durchgespielt hätten, wäre ein Ergebnis deutlich über 5900 Kegel zu Buche gestanden und das Spiel hätte dann fast in einem Debakel geendet. So sind 120 Kegel Differenz sogar noch schmeichelhaft für die Ettlinger, die eigentlich mit einem anderen Selbstverständnis zu diesem Spiel angetreten waren und zuversichtlich diese Reise angetreten hatten.
Es zeigt sich also in der Nachbetrachtung, dass man keinen Gegner auf die leichte Schulter nehmen sollte, denn der Aufsteiger TV Haibach hat sich in bester Verfassung präsentiert und mit Leichtigkeit, gepaart mit Siegeswillen und Selbstbewußtsein, getragen durch die zahlreichen Zuschauer, fantastisch aufgespielt und wird in dieser Form zuhause noch manche vermeintlich bundesligaerfahrene Mannschaft zum Schwitzen bringen. Die Ettlinger wurden in diesem Spiel auf dem falschen Fuß erwischt, hatte man sich diese vermeintlich leichte Aufgabe doch deutlich einfacher vorgestellt, so das man in diesem Jahr mit einem klassischen Fehlstart in die neue Saison startet. Allerdings ist erst ein Spiel gespielt und es folgen noch weitere 21 Spiele, wo man diese eigentlich ungeplante Niederlage wieder auswetzen kann. So richteten sich die Gedanken aller Spieler nach dem Spiel auch sofort auf das folgende schwere Heimspiel gegen Olympia Mörfelden, die sich auf den letzten Metern super verstärkt haben und mit breiter Brust nach Ettlingen reisen werden, konnten doch sieben der bisher acht Begegnungen gewonnen werden. "Nach dem Spiel ist vor dem Spiel" sagte schon der legendäre Sepp Herberger und genauso dachten die Ettlinger bereits beim abschließenden Essen in Haibach über die Taktik und Aufstellung für das kommende Spiel nach, bevor es dann auf die Heimreise ging, wo man wohlbehalten gegen 21:30 Uhr wieder in Ettlingen ankam. So hat man eine weitere Lektion in der Bundesliga gelernt, die sich hoffentlich in den Köpfen der Spieler verankern wird und bei ähnlichen Situationen dann den unbedingten Kampf- und Siegesreflex auslösen wird.
Ergebnisse: Stephan Petrowitsch 1019, Gerd Wolfring 973, Jörg Schneidereit 955, Andreas Wolf / Thomas Speck 952, Rainer Grüneberg / David Rein 929, Dieter Ockert 928
Fazit: DIe Partie in Haibach hat deutlich gezeigt, dass man auf Plattenbahnen anders an ein Spiel herangehen muss als auf den Heimbahnen. Es wurden außerdem noch Defizite in die Vollen und bei den Fehlwürfen sichtbar, die in den nächsten Trainingseinheiten angegangen werden müssen, um diese abzustellen. Wenn man auswärts noch ein wenig aggressiver auftreten könnte und sich vom Gegner nicht sofort in die Defensive drängen lassen würde, dann könnte man auch anders agieren. All dies muss noch verbessert werden und dann kann man solche Spiele auch gelassener angehen. Der Blick richtet sich nun aber sofort nach vorne auf die kommenden Aufgaben, die mit dem nötigen Ehrgeiz angegangen werden müssen, um nicht aus dem Tabellenkeller duchstarten zu müssen.
Neuzugang Stephan Petrowitsch
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